Das Äquinoktium (oder die Tag-und-Nacht-Gleiche) sind die beiden Kalendertages eines Jahres, an denen an jedem Ort auf der Erde (die unmittelbare Umgebung der Pole ausgenommen) Tag und Nacht gleich lang sind. Die Sonne geht an diesen Tagen überall auf der Erde fast genau im Osten auf und im Westen unter.
Die genauen Zeitpunkte der sogenannten wahren Äquinoktien sind die Momente, in denen die Sonne über den Himmelsäquator auf- (Frühlingsäquinoktium) bzw. absteigt (Herbst-äquinoktium, dem Frühlingspunkt gegenüber.) Jetzt also der Moment, ab dem auf der Nordhalbkugel die Nächte gegenüber den Tagen wieder länger werden. Willkommen also im Herbst 2021 - dieses Jahr am 22.09.2021!
Zuerst einmal möchte ich mich für meine längere „Abwesenheit“ entschuldigen. Das hatte sowohl private, berufliche und auch technische Gründe. Verschiedene Umstände haben dazu geführt, dass ich die letzten 2 Monate das Neumond-Astro-Video nicht aufnehmen konnte und wollte. Danke euren vielen Nachfragen: ja mir geht es gut. Privat bin ich glücklich geschieden und habe meinen Geburtsnamen wieder angenommen. Danke auch mal hier an dieser Stelle dir lieber Knut Harnisch. Denn du bist seit Jahren mein fleißiger Lektor, treuer Leser und geschätzter Ratgeber.
In den letzten Tagen ist mir der eigentliche und andere Grund bewusst geworden, der hinter dieser Sprachlosigkeit steckt… quasi meine astrologische Sprachlosigkeit dem ganzen Geschehen gegenüber. Meinem eigenen Erfassen der Konstellationen dazu, mein eigenes NEU-Denken und NEU-Begreifen müssen. Das braucht Zeit und ich befinde mich selbst als Mensch wie alle und als Astrologin im Besonderen in einem starken Umbruchprozess. Dieser ist jetzt anscheinend auch mit einer kreativen und Schreib-Blockade verbunden. Wen wundert´s. In diesem Zusammenhang will ich ehrlich sein, und mir den jetzt beginnenden Herbst Zeit geben, auch zu bedenken, wie und ob ich, und wenn dann in welcher Form, diesen Newsletter weiterschreibe. Die Astrologie ist und bleibt meine wahre und tiefe Passion. Ich habe seit einigen Jahren die persönliche Beratungspraxis still gelegt um mich mehr der astrologischen Forschung zu widmen. Inwieweit hier eben diese Newsletter-Form und die Videos dafür ein Beitrag sind, ist für mich persönlich derzeit nicht sichtbar … und ich werde das bis Jahresende überdenken.
Wir waren alle auf „das“ nicht vorbereitet – auch wenn es absehbar war, dass kollektiv ein massiver Umbruch und Einbruch ansteht (Pluto in Steinbock 2008-2024, Jupiter/Saturn/Pluto Konjunktion in Steinbock Januar 2020, Neptun in Fische 2012-2025).
Wenn uns persönlich ein tiefer Schicksalsschlag ereilt, wie eine schwere Krankheit, ein schrecklicher Verlust, ein Unfall o.a. … bleibt für eine lange Zeit eine klaffende Wunde. Egal ob wir auf eine stressvolle oder traumatische Erfahrung mit den „üblichen“ Reaktionsmustern reagieren wie: „fight, flight, freeze, fawn“… ob wir also dagegen ankämpfen, fliehen, einfrieren, uns anpassen – es ist ein langwieriger Prozess, bis wir dahin kommen, einer Angelegenheit ins Auge zu schauen (face it).
Nun hat mit der Corona-Pandemie und all das Viele, was damit zusammenhängt uns alle – das menschliche Kollektiv – ein solcher globaler Schicksalsschlag ereilt. Nie steckten so viele Menschen gemeinsam in einer solchen Massenkrise, nie waren die globalen Zusammenhänge so komplex verwoben (Neptun in Fische). Ein Blick auf die Geschichte der Menschheit zeigt, dass diese evolutionären Phasen immer einher laufen mit sowohl einer Zerstörung der machthabenden Systeme wie aber auch dieselbigen krampfhaft versuchen durch einen Griff nach der Macht diese zu erhalten (Pluto in Steinbock).
Die Menschheit als Gesamtes und quasi jeder einzelne steckt in einem stressvollen Schicksalsschlag. Für eine Weile ist Stress zu kompensieren – mit der Zeit aber „versagen“ unsere Kompensationsstrategien. Wie während einer schweren Krise kämpfen viele wie in einem Art nun langanhaltenden Schockzustand… ob Apathie, Orientierungslosigkeit, Frustration, Wut, Trauer, Verzweiflung, Depression, Anpassung, Abwehr, Verdrängung, Verlust, Versagen, Einsamkeit, Trennung, im Stich gelassen zu sein, existenziell bedroht …
Aber das ist alles nur ein Teil der Geschichte. Denn Krisensituationen beinhalten ein starkes Potential für Veränderung. Je stärker die Krise, so höher die Potenz zur Veränderung. Dazu braucht es - sowohl persönlich wie gesellschaftlich aber quasi eine Auszeit. Einen Raum der Stille, sogar des Stillstandes. Bevor ein Gefährt die Richtung ändert, geschieht genau das. Je größer das Gefährt ist (in unserem Fall also der Dampfer Menschheit) - um so länger der Stillstand VOR der Wende. Das muss man aus-HALTEN können. Die astrologischen Konstellationen zeigen seit dem Jahr 2020 eine (W)Ende-Zeit an. Ehe nicht Pluto in den Wassermann läuft (2024) und Neptun in den Widder (2025) rechnet mal lieber nicht mit größeren Veränderungen. Alles was derzeit geschieht (oder eben nicht geschieht), geschieht im Dienst des Endes.
Ein Blick auf die planetaren Konstellationen, die diesen derzeitigen (unruhigen) Stillstand der inneren und äußeren Systeme konsequent spiegeln, erleichtert zwar das größere Verständnis für die Welt-Situation, der eigenen und die unserer Mitmenschen. Damit wird aber einen persönlichen Prozess nicht vermieden.
Wir alle stehen vor einem Scherbenhaufen einer „Alten Zeit“, der nicht einfach wegzufegen ist, schon gar nicht schnell und ohne Spuren. Genauso stehen wir alle vor völlig neuen Möglichkeiten - die uns aber auch selbst NEU und anders brauchen.
Wir alle sind schon mitten drin in großen Veränderungen, die sich strukturell im eigenen Leben zeigen. Und wir stehen vor allem auch VOR großen Veränderungen. Aber wir befinden uns auch – persönlich wie kollektiv – auch in einer Stillstand-Phase.
Alle transpersonalen (sich also durch den Tierkreis langsam bewegenden) Planeten sind derzeit rückläufig – und so sind wir auch in gewisser Weise rückläufig ;-). Jupiter, Saturn, Chiron, Uranus, Neptun und Pluto bringen uns also allesamt in Prozesse der Reflektion, der Verarbeitung, der Innen- und Rückschau. Und auch wenn sie dann ab Oktober einer nach dem anderen wieder ihre Richtung ändern, wird jahreszeitlich bedingt mit den auf der Nordhalbkugel nun wieder länger werdenden Nächten der Herbst eingeläutet. Auch dies ist eine Zeit der Einkehr, des zu sich Kommens.
Zu Ende des Monats wird auch Merkur rückläufig (27.9.-18.10.) und zwar im beziehungsorientieren Tierkreiszeichen Waage. Hier läuft auch die Sonne ab 22. September mit der Herbstsonnenwende und die Luftzeichen kommen in den Fokus. Keine gute Zeit um Neues zu beginnen - es sei denn, es war schon lange geplant und kommt jetzt zur Erfüllung. Achtung beim Abschluss von Verträgen - gut das Kleingedruckte lesen bzw. überdenken.
Lilith betont mit ihrem Lauf durch die Zwillinge (seit Mitte Juli bis Mitte April 2022) ebenfalls das Element Luft. Eine derzeitig starke Konjunktion mit dem Mondknoten und ein freundliches Trigon zu Saturn (im Luftzeichen Wassermann) unterstützt uns zum persönlichen wie allgemeinen Geschehen eine luftige, leichte bis humorvolle Haltung anzunehmen. Besonders während der letzten September- und den ersten Tagen des Oktobers, dann mit einer engen Verbindung von Sonne und Mars (Konjunktion) wird das besonders stark. Sonne und Mars laufen im Duett durch die Waage bis 22. Oktober (Astro-Facts: genaue Konjunktion am 8.10., weite Opposition zu Chiron, Konjunktion Merkur r am 9.10., Merkur stationär direkt in Opposition zu Chiron 18.10.). Durch die Verbindung von Sonne, Mars und Merkur zu Chiron im gegenüberliegenden Widder mag es vorkommen, dass wir die eine oder andere Neugikeit im Außen nicht mögen oder wir durch andere Standpunkte herausgefordert sind. Hier gilt es, den "alten" Schmerz, der getriggert wird zu enttarnen und sich kraftvoll statt agressiv um eine Lösung zu bemühen. Kommunikation ist der Schlüssel für Beziehung - das ist hier sowohl die Lehre wie das Geschenk.
Die Welt der Luftzeichen ist rational bis abstrakt. Es geht um Flexibilität, Kommunikation, Authentizität und Klarheit. Kraftvolles Denken kann uns in diesen kommenden Wochen voranbringen und eine seltene wertvolle Komposition davon, sowohl unseren eigenen Standpunkt vorzubringen wie die der/des anderen mit einzubeziehen. Mutige Verhandlungsbereitschaft bringt uns weiter. Diese mutige Verhandlungs-bereitschaft kann und muss auch in unserem inneren Denken stattfinden, ein ÜBER-DENKEN. Die Denkarbeit die hiermit geleistet werden kann ist:
Strategisch mit
bereits vorhandenen Ressourcen
ausgedienten Mustern
neu erarbeiteten Methoden und Denk- und Verhaltensweisen
und perspektivisch zu gewinnenden neuen Ansätzen und Wegen
zu jonglieren. Was darf bleiben, was gehen, was Neues ist schon da und was Neues darf noch kommen?
Wir haben was diesen Themenkomplex angeht bereits seit März ein unterstützendes Trigon von Saturn im Wassermann und dem aufsteigenden Mondknoten in den Zwillingen, der immer eine richtungsweisende Energie aufzeigt. Nun bringt Lilith hier noch für die letzten 4 Wochen dieser Konstellation eine ordentliche Prise von Dringlichkeit hinzu. Saturn in Wassermann lehrt uns, mit diesen unerwarteten Schocks, rätselhaften Entwicklungen und unbegreiflichen Strömungen mental auf andere Weise umzugehen, als wir je zuvor Dinge gemeistert haben. Es braucht schlichtweg unsere im Verstand angelegte Fähigkeit zur Genialität, das zu erfassen, was nicht zu begreifen ist. Dadurch wird das menschliche Gehirn intelligenter. Dadurch entwickeln wir uns. Zwischendurch fühlt sich das zwar an, als liegt unser Gehirn auf dem Grill – aber einzig und allein die Ausdehnung unseres Denkens in neue unbeschrittene Bahnen hält uns vor Stagnation oder schlimmer noch Depression bis Wahnsinn ab.
Zusätzlich beschert uns eine Rezeption von Mars und Venus bis 7. Oktober die Möglichkeit, in unseren Beziehungen oder Geldangelegenheiten voranzukommen. Eine Rezeption verstärkt die beteiligten Planetenkräfte, auch wenn diese sich in „fremden“ Gebiet aufhalten Venus läuft im Reich von Mars (Skorpion) und Mars im Reich von Venus (Waage). Das heißt simple: sei nett und ehrlich, um das zu bekommen, was du willst. Mit passionierter Diplomatie wirst du deinen eigenen Zielen näherkommen.
Dann werden einige Planeten wieder direktläufig und vieles kommt wieder in die Gänge (Pluto 6.10., Saturn 10.10., Merkur und Jupiter 18.10.).
Nochmal zusammenfassend müssen wir alle Verantwortung für die Situation übernehmen, in der wir uns befinden, ob uns das nun schmeckt oder nicht. Wir werden kollektiv dazu gedrängt, einen tiefen persönlichen wie gesellschaftlichen Wandel zu durchlaufen, der uns alle in eine völlig neue Ebene bringen wird – wiederum persönlich wie gesellschaftlich. Dinge, auf die wir „Anspruch“ hatten, Gewohnheiten, die uns lieb und teuer waren, sind uns teilweise nicht mehr wichtig und werden uns teilweise unfreiwillig genommen. Das alles wird nicht so schnell verschwinden. Willkommen in Plutos, Neptuns und auch Uranus Welten. Willkommen im Übergang zweier Zeitalter, im Bruch des Alten, in der Morgendämmerung des Neues.
Lernen und Beherrschen wir die der Kunst, der Dunkelheit in diesem Bruch zu begegnen, anstatt uns selbst von ihr verdunkeln zu lassen oder anderen die Schuld dafür zu geben?
Sind wir unbewegliche Gefangene dieses Prozesses, oder lernen wir täglich dazu?!... Freiheit ist auch ein Geisteszustand, der ein offenes Herz braucht. Herz - nimm Abschied und gesunde.
Mit galaktischen und herzlichen Grüßen 🖖
Nicole
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